Im Jahr 1991 entdeckten Bergsteiger in den Ötztaler Alpen eine 5.300 Jahre alte, gut erhaltene Gletschermumie – den weltberühmten Ötzi. Und auch er hat das Urgetreide namens „Einkorn“ nachweislich bereits genossen, wie viele Untersuchungen zeigten.
Einkorn gilt als Vorläufer von Emmer, Dinkel und Saatweizen, stammt vom wilden Weizen ab und ist die älteste kultivierte Getreideart. Der Name rührt vom einzelnen Korn auf der Ährenspindel her.
Unser Feldversuch
Der erste Anbau von Einkorn bei uns am Prinzenhof hat gezeigt, dass Einkorn auf unserem Boden recht gut wächst und gedeiht. Allerdings ist der Ertrag erheblich geringer als z. B. beim Roggen oder Weizen, denn hier fiel die Ernte dreimal so ertragsreich aus.
Im Gegensatz zum Roggen muss Einkorn – ebenso wie Dinkel und Emmer – nach dem Dreschen aus dem Spelz geschält werden. Dadurch dass das Korn mit dem Spelz umgeben ist, ist es auch weniger Umweltbelastungen (Schmutz, Pilzsporen) ausgesetzt.
Durch den geringeren Ertrag und die aufwendigen mechanischen Behandlungen erklärt sich auch der höhere Preis bei diesem Urgetreide.
Gesunder Tausendsassa
Einkorn gilt als gesunde Alternative zu Weizen, da es deutlich mehr Mikronährstoffe enthält. So ist es reich an Mineralstoffen und Spurenelementen, wie Magnesium, Kupfer, Mangan, Zink und Eisen. Zudem enthält es viele essentielle Aminosäuren und – wie alle Vollkornprodukte – wertvolle Ballaststoffe.
Goldgelbes Korn
Die für Einkorn typische goldgelbe Farbe bekommen seine Körner durch einen hohen Anteil von Carotinoiden (vor allem Lutein und Zeaxanthin). Einkorn enthält bis zu zehnmal so viele Carotinoide wie Brotweizen. Sie machen Einkorn besonders wertvoll als Unterstützung für ein gutes Sehvermögen, aber auch für ein gesundes Herz-Kreislauf-System.
Durch den hohen Beta-Carotin-Gehalt bekommt das Mehl – und auch der Kuchen etc. der daraus gebacken wird – eine gelbliche Farbe.
Von der Suppe bis zur Nachspeise
Wie andere Getreidearten auch ist Einkorn sehr vielseitig in seiner Verwendung. Man kann aus dem Urgetreide Suppen kochen, süße Waffeln backen, Palatschinken, Kaiserschmarrn oder auch leckere Pasta herstellen.
Einkornreis benötigt eine zusätzliche Behandlung, er wird sanft geschliffen, dabei wird die äußerste Randschicht des Korns leicht abgerieben und schon hat man einen herrlich-köstlichen gesunden Reisersatz.
Besonders gut eignet sich Einkorn auch für Brot und Feingebäck. Einkorn kann problemlos in der Haushalts-Getreidemühle gemahlen werden. Gemahlenes Einkorn ergibt sehr feines, gelbes Mehl mit geringem Kleieanteil und hohem Kleberproteingehalt. Auch Flocken quetschen geht ganz wunderbar mit diesem wertvollen Urgetreide.
Auf die Plätze fertig – backen!
Möchte man reines Einkornbrot backen, mischt man am besten etwas Öl oder Ölsaaten (Sesam, Leinsamen, Kürbiskernschrot etc.) hinzu, so lässt sich der Teig leichter verarbeiten. Knetteige mit reinem Einkornmehl sollte man immer rasch verarbeiten. Denn durch die spezielle Eiweißzusammensetzung wird der Teig beim Verarbeiten oft leichter klebrig/oder fließt gerne mal in die Breite. Am besten den Brotteig in einer Schüssel gehen lassen oder sofort nach dem Formen in das Backrohr geben.
Guter Tipp, falls ihr gerne Dinkelbrot backt: In das Dinkelbrot Einkornmehl (bis zu 50%) hinzumischen, das verleiht dem Brot mehr Saftigkeit und lässt es nicht so rasch austrocknen.
Unseren Einkornreis, wie auch unser Einkornmehl findet ihr bei uns im BioSelfie – Hofladen. (täglich rund um die Uhr geöffnet, Selbstbedienung, Wechselgeldkasse)